Vor allem die Erkennung des Diskettenwechsels ist ein entscheidender Vorteil gegenüber einfachem Überbrücken der Lichtschranke mit einem Schalter. Da die Floppy die Disketten-ID im RAM speichert, würde sie einen „DISK ID MISMATCH ERROR“ melden, wenn sich die Disketten-ID ändert, ohne dass sie einen Diskettenwechsel registriert, da sie diesen Wechsel ebenfalls mit Hilfe dieser Lichtschranke wahrnimmt.
Für diese Schaltung braucht man Bauteile, die sich auf ca. 3,50 EUR belaufen. Man braucht ein NAND-Gatter des Typs 7400 sowie je einen Widerstand 47 kOhm und 330 Ohm. Bei einigen Laufwerken benötigt man zusätzlich einen Widerstand mit 12 kOhm. Diesen am besten gleich mitkaufen (kostet ca. 0,15 EUR). Wenn man ihn nicht benötigt, läßt man ihn einfach weg. Mit einem passenden Drucktaster, der in ein entsprechendes Bohrloch paßt und einer zweifarbigen LED (hier rot / grün) ist die Einkaufsliste komplett. Ein wenig Draht hat man bestimmt irgendwo in der Schublade.
Auf dem Schaubild unten werden die Verbindungen gezeigt, die zu löten sind. Hierbei ist zu beachten, dass der 7400 in der Zeichnung auf dem Rücken liegt, also die Pins nach oben zeigen. Beim späteren Einbau in die Floppy habe ich einfach das IC auf dem Rücken liegend auf ein anderes IC geklebt. Bitte achte beim anlöten der Leitungen auf möglichst kurze Lötzeiten. Ansonsten kann es den 7400er zerstören. Für den Umfang dieser Schaltung kann man ruhig auf einen Aufbau mit einer Platine verzichten. Die Pins, die nebeneinander oder sich gegenüber liegen und verbunden werden müssen, kann man einfach zusammenbiegen und kurz verlöten.
Wichtig: Diese Schaltung habe ich bei mehreren 1541-I Floppies getestet. Interessanter Weise hat es sich rausgestellt, dass einige Floppies eine Verbindung von Pin 5 und 10 über einen 12 kOhm Widerstand zur Masse (GND) benötigen. Man sollte diese Verbindung zunächst einmal weglassen. Wenn die LED anstatt grün nun gelb/orange leuchtet (es werden beide Farben angesprochen), dann braucht man diese Verbindung. Leider ist es mir bislang nicht gelungen, einen Umstand herauszufinden, der dieses Bedingt. Aber der Aufwand und der Preis für den zusätzlichen Widerstand ist so gering, dass man es darauf ankommen lassen kann.
Man sollte mit einem Funktionstest warten, bis alle Bauteile abgekühlt sind und nicht mehr vom Anlöten heiß oder warm. Die Spannung kann ansonsten verfälscht sein und eine korrekte Funktionsweise verhindern. 10 Minuten Wartezeit sollte reichen. Für den Einbau des Taster und der LED habe ich entsprechende Löcher in die obere Gehäusehälfte gebohrt. Das Ganze sieht bei mir dann so aus: